Chin Meyer Kolumne

Warum Gendern nicht die einzige Lösung ist!

Die Diskussion um Gendersprache wird mittlerweile derart hitzig geführt, dass sie durch diese Erwärmung fast schon die Klimakatastrophe beschleunigt. So wünschenswert es ist, dass Frauen und andere Minderheiten (Ups! Da geht es schon wieder los …!) in der Sprache gleichberechtigt sind, so bedenklich stimmt der Fanatismus um das Thema.

Eine Kolumne von Chin Meyer

© Foto: Pavol Putnoki

Zumal es durchaus absurde Gendersprachen-Aspekte gibt, und das nicht nur bei den „Bürger*innenmeister*innenkandidat*innen“ … Wie gendert frau den Menschen an sich, also Homo Sapiens? Homo Sapiens*in? Wie bildet man davon den Plural? Liebe Homos und Homienen? Gilt es auch für aus dem Englischen entliehene Wörter, also User und Userinnen? (Anscheinend schon, denn nicht einmal die Word-Korrekturhilfe hat ein Problem mit dem Wort …) Wo arbeiten Außendienstler*innen? Außen oder innen? Und erhalten Jud*innen schon wieder einen Stern? Oder ist das Ganze eine buddhistische Verschwörung – schließlich geht es im Buddhismus um das „Schau nach *innen“ …?

Noch komplexer wird die Sache durch eine Forderung von Tierschützer*innen, auch in der Sprache auf strukturelle Gewalt gegen Tiere zu verzichten. Also bitte nicht mehr „die Katze im Sack“ kaufen, „wie ein Schwein“ schreien oder ein „dämliches Rindvieh“ sein. Wobei Letzteres gleich doppelt diskriminierend ist, einmal gegen die Kuh und dann gegen die Frau. Insider wissen allerdings, dass „dämlich“ nicht von „Dame“ kommt, sondern vom Niederhochdeutschen „dämeln“ beziehungsweise „taumeln“. „Dämeln“ kommt dann wiederum von „Dame“ … (war ein Scherz, kommt es nicht). Benehmen wir uns also alle nur wie Affen? Oder benehmen wir uns als Aff*innen? Schließlich sind wir biologisch gesehen welche …

Kann es sein, dass gewissen Kreisen der Hype um Gendersprache ganz gelegen kommt, um von anderen hitzigen Themen abzulenken, die die Menschheit wirklich bedrohen? Etwa vom Klimawandel? Oder von der Benachteiligung armer Menschen, die weder Zeit noch Geld für Genderfragen haben?